16.03.2022
Eine Spielesoftware aus der eigenen Kindheit nochmal unter Windows 10 spielen, alte Dokumententypen öffnen, für die keine modernen Betrachter mehr exisiteren. Es gibt viele Gründe, alte Software noch einmal ans Laufen zu bringen.
Bisherige Lösungen:
Die bisherigen Methoden haben ihre Vor- und Nachteile bei bestimmten Anwendungen. Mittel der Wahl zum Ausführen von uralter Software waren entweder
- der Einsatz einer virtuellen Maschine mit einem alten Windows, meist Windows XP
Im allgemeinen ist der Ressourcenverbrauch dieser Variante am höchsten, wobei die Prozessorleistung noch verhältnismäßig gut weg kommt. Verbunden mit einem hohen Einrichtungs- und Pflegeaufwand, lange Start-Zeit, hoher Festplatten-Speicherbedarf von ca. 4 GB als auch hoher Arbeitsspeicherbedarf. Auch die ggf. notwendige Datensicherung gestaltet sich schwer und endet meist mit der Komplettsicherung der virtuellen Maschine. - der Einsatz von DOS-Box mit einer Version von Windows 3.1 / 3.11
Der Festplatten-Speicherbedarf macht bei der Dos-Box nur etwa 40 MB – 1 % einer Windows XP virtuellen Maschine aus, ähnlich sieht es beim Arbeitsspeicherbedarf aus. Das beschleunigt die Start-Zeit, vereinfacht eine Datensicherung und Portierung auf andere Systeme. Aber auch hier bestehen als Nachteil die komplizierte Installation und als Hauptnachteil die langsame Prozessorgeschwindigkeit. Dies macht die DOS-Box ungeeignet für leistungsintensive/prozessorintensive Anwendungen, da der Hauptprozessor in der DOS-Box vollständig emuliert wird.
WineVDM/OTVDM:
Es gibt seit einiger Zeit jedoch eine dritte Methode, welche die Vorteile beider Systeme vereint – die OTVDM.
Hierbei handelt es sich um eine Portierung der für Linux entwickelten WineVDM, einer Kompatibilitätsschicht, die Windows Programme unter Linux zum laufen bringt.
Mithilfe dieser WineVDM können sie alte Programme direkt unter einer 64 Bit-Version von Windows 7, 8, 10 oder 11 ausführen.
Der Festplatten-Speicherbedarf der OTVDM beträgt nur 4 MB – also 10 % der DOS-Box Lösung. Die Prozessorleistung schlägt DOS-Box und virtuelle Maschine deutlich, Daten liegen nativ auf dem lokalen Computer und können im Zweifel in die normale Datensicherung eingebunden werden. Dazu kommt: Die Fenster verhalten sich wie native Anwendungen neben bestehenden 32 / 64 Bit Anwendungen und sind nicht in der DOS-Box oder der virtuellen Maschine gefangen.
Nicht fehlen darf: Auch die Einrichtung ist deutlich einfacher als die Einrichtung einer VM oder DOS-Box – ein Traum für alle Nostalgie-Fans!
Download:
Hier gelangen sie zur Informationsseite von OTVDM in Englisch.
Einen direkten Download mit Installer finden sie hier: Installer (Download mit Rechtsklick: Speichern unter)
Vorgehen:
Laden sie den Installer herunter, führen sie Ihn aus und folgen sie den Anweisungen zur Installation. – Das wars.
Nun können sie uralte Windows 3.11 Programme per Doppelklick starten!
Sollte das gewünschte Programm nicht starten: OTVDM wird aktiv weiterentwickelt. Ggf. wird die Unterstützung später noch hinzugefügt.
Weitere Unterstützung:
Sollten sie Unterstützung benötigen, alte Programme möglich vollständig auf moderner Rechnerhardware lauffähig zu machen, kann ich Ihnen hier im Rahmen eines Dienstvertrages mit meiner Expertise zur Seite stehen. Eine Gewährleistung, dass das Programm am Ende mit allen Eigenschaften läuft, kann ich nicht geben. Sofern sie produktiv auf eine alte Software angewiesen sind sollten sie bedenken: Support seitens des Herstellers wird es an dieser Stelle nicht geben – sofern der Hersteller überhaupt noch existert. Das Ersetzen eines alten Programmes durch ein neues ist – auch wirtschaftlich – dem Einsatz von uralter Software vorzuziehen. Nur wenn das nicht möglich ist, empfiehlt sich die Nutzung von OTVDM.